„Love you baby but I’ve chosen rock & roll“. Mehr ist eigentlich nicht notwendig, um unsere Sophie zu beschreiben, jedoch wollen wir euch nichts vorenthalten….Bereits im ersten Augenblick, als Sophie wie durch die leitende Hand des Schicksals in unseren legendären Proberaum geführt wurde, zielstrebig Richtung Mikrofon marschierte und mit dem ersten gesungen Ton einen Erdriss in unseren frisch verlegten Parkettboden fräste (dass sogar unserem Vermieter, dem Schreinermeister Michi, ein kalter Schauer über den Rücken lief), merkten wir sofort – diese Frau hat einen Pakt mit dem Rock’n’Roll-Teufel geschlossen (oder ist mit ihm verheiratet ?! So genau konnten wir das noch nicht herausfinden…)
 Erst als sie unsere großen Augen und die runtergelassenen Unterkiefer bemerkte, meinte sie nur: „Jungs – das war gerade mal das Warm-UP!“ Jedenfalls lässt sich eines mit Sicherheit sagen – diese Frau wird euch umhauen! Verpasst also nicht jede Möglichkeit diese geballte Power an Rock’n’Roll-Spirit in Symbiose mit gefühlvollen Hymnen, die euren Dopaminspiegel sofort an den Rand des Wahnsinns katapultieren lassen, live zu erleben! Wir können aus eigener Erfahrungen sagen – Ihr werdet es sicher nicht bereuen….

Exakt in der Millisekunde, in der Daniel unserem sagenumwobenen Musikverein beigetreten ist, musste das Wort „Rampensau“ auf Wikipedia neu definiert werden, denn das was unser „Youngstar“ jeden Abend so abzieht, stellt auch Nacht‘s noch alles andere in den Schatten. Abgesehen davon, dass selbst eine Stadion-Bühne für seinen Bewegungsdrang zu klein ist, zwitschert sein Goldkehlchen glasklar in den höchsten Tönen bis zum dreigestrichenen, schräg angefeilten und glattpolierten Zeh – äh… „C“. Balladen klingen bei ihm wie ein vierstöckiges Clubsandwich mit Honig, Nutella, Marmelade und Erdnussbutter und wenn’s rockig wird fräsen seine Stimmbänder eine Gletscherspalte in den Bühnenboden, dass uns fast die Amalgamfüllungen aus dem Unterkiefer fallen. Und weil beim Tanzen und Singen die Hände ja noch ohne Aufgabe sind, spielt unser Tausendsassa nebenbei eine ultrahotte Gitarre und ein „g’schmeidiges“ Keyboard. Gib’s noch was Wissenswertes? Ach ja… Auch die Sammelbestellung der Musiker-Getränke haben wir mittlerweile vertrauensvoll in Daniel’s Hände gelegt denn beim Blick in seine strahlend blauen Augen vergisst fast jede Bedienung zu Kassieren…

Der bass’t! Landläufig denkt man ja: Ein typischer Bassist steht stabil und seelenruhig in einem halbdunklen Eck der Bühne, konzentriert sich auf den Wechselbass „E-A-E-A“ und tritt nur mit erhobenem Zeigefinger ins Rampenlicht, wenn es um die gerechte Verteilung der Getränkemarken geht. Genauso dachten wir früher auch! Und deshalb waren wir einigermassen irritiert darüber, dass sich unser Bobby für die Gattung der „dicksaitgen Tieftöner“ doch ziemlich untypisch verhält! Ist die Bassisten-Fassade vielleicht nur eine geschickte Tarnung für einen brandheissen Rampensau-Musiker? Noch vor Show-Start zieht er mit seinem smarten Lächeln die Mädels der ersten Reihen in seinen Bann, tänzelt leichtfüssig wie eine Gazelle durch einen Parcours aus Mikrofonständern während er groovige Bassriffs zupft und sieht dann sogar nach 5 Stunden Halligalli-Vollgasparty noch gnadenlos entspannt und gut frisiert aus. Also irgendwas stimmt mit dem Typ nicht, wie macht der das nur? Wir sind mit unserem Latein am Ende und hoffen auf Eure Hilfe! Kommt vorbei, überzeugt Euch selbst und enttarnt die explosive Mischung aus Vollblutmusiker, Komiker und Frauenschwarm mit der dieser Betrüger unter dem fadenscheinigen Vorwand „Bassist“ unser Publikum jeden Abend erneut auf die Partypalme bringt.

Denkt euch nichts – unser Flo schaut manchmal etwas angespannt. Das liegt aber ganz sicher nicht daran, dass er keinen Spaß bei den vielen Mercuries-Partynächten hat, vielmehr erledigt unser Allrounder gefühlte 100 Dinge gleichzeitig auf der Bühne. Während seine Finger in einer Perfektion über die Keyboardtastatur gleiten, seine Augen im iPad noch die letzte Kreuz 9 im Major 7 b13 Akkord entdecken, führt unser frisch gewordener Vater nebenbei mal schnell eine Not-Windel-Wechsel-OP durch, nimmt zwischendurch einen kräftigen Schluck von der frischen Maß, die er immer feinsäuberlich auf seinem Keyboard platziert hat, wischt sich den Schweiß aus dem Gesicht, schnallt sich währenddessen bereits die Quetschn für den nächsten Song um (irgendwas mit Brennen tut es gut – oder wie auch immer man das ausspricht?!) und hilft nebenbei mal wieder dem Sänger bei einem InEar Problem. Verständlich, dass immer wieder mal die Gesichtsrhythmik aus dem Takt gerät, ein Auge zuckt oder ihm die Verzweiflung ins Gesicht geschrieben steht – jedoch eins ist sicher: am Ende meistert er jede Aufgabe, die man ihm gibt, sogar mal zu lächeln!
 Also unser Flo hat sich als echter Glücksgriff herauskristallisiert. Kommt vorbei und überzeugt euch selbst von dieser Achterbahnfahrt der Gefühle, die sich in seinem Gesicht abspielt, denn auch wenn man ihm es nicht immer direkt ansieht – wenn er Musik spielt ist er der glücklichste Mensch der Welt!

Wenn unser Thomas euch mal wieder eins seiner Schlagzeugsolos um die Ohren pfeffert, achtet unbedingt auf die verängstigten Gesichter der restlichen Musiker. Nicht nur, dass uns die pure Verzweiflung in’s Gesicht geschrieben steht und es uns absolut alles abverlangt, mit Thomas im Takt zu bleiben, während er seine Quintolen, Punktierungen und Synkopen abfeuert und in der Pause danach meint: „die 128-tel Pause im 33. Takt meines Solos habt ihr anscheinend überhört oder?!!“, sondern man merkt auch sofort – der Junge hat’s drauf! 
Selbst den Bedienungen zieht es schon beim Soundcheck regelmäßig die Kinnladen runter, wenn sich unser Jazz-Drums-Student an sein frisch geöltes, noch mit Blut- und Schweißflecken übersähtes Arbeitsgerät setzt und die Groove-Maschinerie anschmeißt. Auch der Verschleiß an Drumssticks ist bei Thomas eigentlich eine Angelegenheit für das Guinness Buch der Rekorde, könnte man doch nach einer Mercuries Partynacht meinen: hier wurde aber fleißig „Hoiz g’obart!“ Aber keine Angst: Sollte es doch mal zu laut werden (in welchem Universum kann es denn mal zu laut werden?!) hat Thomas immer, auf Tipp einer Bedienung, einen Teppich dabei….